Nach dem coronabedingten Umsatzeinbruch im vergangenen Jahr ist die Koelnmesse bereit für den Neustart. Im Ausland ist der physische Neustart mit der interzum guangzhou 2021 schon erfolgt. Die Veranstaltungen ab September 2021 in Köln, darunter die Anuga, sind als hybride Formate geplant.
„Unsere Aussteller brauchen zeitlichen Planungsvorlauf. Nur mit konkreten und belastbaren Öffnungsszenarien der politisch Verantwortlichen in Deutschland kann es uns gelingen, unsere Kunden zu motivieren und den Betrieb wieder aufzunehmen. Ansonsten läuft der Messeplatz Deutschland Gefahr, den weltweiten Anschluss zu verlieren“, betonte Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes 2020. Die aktuellen Planungen der Politik seien ein Schritt in die richtige Richtung, der den Herbstmessen ein Stück weit Planungssicherheit biete.
Die Bilanz der Koelnmesse für das Jahr 2020 weist massive Einbrüche aus. 94,3 Mio. Euro erreichte der Umsatz, der Jahresfehlbetrag liegt bei 109,6 Mio. Euro. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2019 hatte die Koelnmesse 413 Mio. Euro umgesetzt und mehr als 30 Mio. Euro Gewinn gemacht. Das überdurchschnittlich hohe Eigenkapital von mehr als 250 Mio. Euro von Beginn 2020 wurde bis zum Jahresende fast zur Hälfte aufgebraucht. Es reicht aber aus, um auch die bisher bekannten und eventuell weiteren Ausfälle in 2021 zu tragen. Stand heute plant man für 2021 mit einem Umsatz deutlich unter 200 Mio. Euro.
An 16 eigenen und 4 Gastveranstaltungen beteiligten sich 2020 über 6.500 Anbieter aus 81 Ländern und mehr als 400.000 Besucherinnen und Besucher aus 169 Nationen. 9 eigene Veranstaltungen fanden im Inland, 7 im Ausland statt. 7 waren rein digitale Events. Seit März des vergangenen Jahres hat auf dem Messegelände keine eigene physische Veranstaltung mehr stattgefunden. Im Ausland ist der physische Neustart schon erfolgt: Zur interzum guangzhou im März 2021 beispielsweise hat sich die Besucherzahl von 2019 um rund 20% auf rund 200.000 erhöht.
Anstelle vieler ausgefallener Messen in Köln haben zahlreiche digitale Veranstaltungen Maßstäbe gesetzt. Noch bleiben die Umsätze der digitalen Komponenten aber hinter denen physischer Messen zurück. Die Veranstaltungen ab September 2021, darunter Kind + Jugend, IDS und Anuga, sind als hybride Formate geplant. Das Unternehmen hält weitgehend an seinem Investitionsprogramm Koelnmesse 3.0 fest. Die neue Halle 1 ist fertiggestellt und betriebsbereit. Der Bau des Confex®, der zukünftigen Eventlocation für Conferences und Exhibitions, soll 2024 in Betrieb gehen. // 30.06.2021
Weitere Informationen:
www.koelnmesse.de
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