Als direkte
Auswirkungen der Corona-Krise belasten Reiseeinschränkungen (65
Prozent), Probleme bei Lieferungen (54 Prozent) und die Absagen von
Messen und Veranstaltungen (40 Prozent) die internationalen Geschäfte
der Unternehmen.
Das wirtschaftliche Umfeld wird für die deutschen Unternehmen im Ausland schwierig. Das zeigt der AHK World Business Outlook von Anfang November, in dem der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) die Rückmeldungen von weltweit mehr als 3.200 im Ausland vertretenen deutschen Unternehmen zusammenfasst. Als direkte Auswirkungen der Corona-Krise belasten Reiseeinschränkungen (65 Prozent), Probleme bei Lieferungen (54 Prozent) und die Absagen von Messen und Veranstaltungen (40 Prozent) die internationalen Geschäfte der Unternehmen.
Die Erholung der Weltwirtschaft verliere an Fahrt, so der Bericht. Etwas mehr als 40 Prozent der weltweit befragten Unternehmen rechnen mit einer besseren Konjunkturentwicklung, 17 Prozent mit einer schlechteren. Insbesondere in China und Nordamerika trüben sich die Konjunkturerwartungen jedoch merklich ein. Während im Frühjahr noch 70 Prozent der deutschen Unternehmen in China von einem positiven Konjunkturtrend vor Ort ausgingen, sind es aktuell nur noch 36 Prozent. In den USA sinkt dieser Wert von 74 auf 50 Prozent. Für 44 Prozent der deutschen Unternehmen im Ausland stellen steigende Rohstoffpreise aktuell das größte Risiko für die Weltwirtschaft dar, gefolgt von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen wie Steuern, Zöllen oder Sanktionen mit 40 Prozent. Auch Fachkräfteengpässe werden größer (von 29 auf 37 Prozent).
In diesem verschlechterten globalen Wachstumsszenario behauptet sich die deutsche Außenwirtschaft allerdings wacker. Die Erwartungen der Unternehmen an ihr Auslandsgeschäft verbessern sich moderat. Insgesamt bewerten die Auslandsunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage positiver als im Frühjahr. Weltweit bezeichnen 52 Prozent ihre Lage als gut, nur 11 Prozent als schlecht. Insbesondere in Europa verzeichnen die Befragten gute Geschäfte: In der Eurozone sind es 55 Prozent, in sonstigen europäischen Staaten inklusive Großbritannien, Schweiz und Norwegen 60 Prozent, in Ost- und Südosteuropa (ohne EU) sogar 67 Prozent.
Und auch mit Blick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten sind die deutschen Unternehmen mehrheitlich optimistischer als zuletzt. Über alle Weltregionen hinweg erwarten 56 Prozent bessere, nur sechs Prozent schlechtere Geschäfte. Auch die globalen Investitions- und Beschäftigungsabsichten der Unternehmen steigen an.
Insgesamt rechnet der DIHK für 2022 mit einem deutschen Exportwachstum von sieben Prozent – was über dem langfristigen Durchschnitt von 4,5 Prozent liegt. // 17.11.2021
Weitere Informationen: https://www.dihk.de/de/aktuelles-und-presse/aktuelle-informationen/deutsche-unternehmen-im-ausland-trotzen-abflachender-weltkonjunktur--60730
Download: AHK World Business Outlook Herbst 2021