Teammeeting, Vorlesung oder Hauptversammlung - Digitale Alternativen stehen derzeit in vielen Bereichen auf der Tagesordnung. Auch in der Messe- und Kongresswirtschaft wird derzeit Corona-bedingt mit Online-Varianten experimentiert. Was ist dran an den digitalen Alternativen und wie weit ist der Entwicklungsstand wirklich? Diese Fragen waren Themen eines Meetings der Event- und Marketingverantwortlichen in der ITK-Branche beim Arbeitskreis Marketing & Events des Digitalverbandes Bitkom am 23. Juni 2020.
Messen und Events haben laut der jährlich vom Bitkom durchgeführten Studie mit 36% den größten Anteil an den Marketing- & Kommunikationsbudgets der deutschen ITK-Unternehmen (so die Studie von 2019).
Auf dem Programm des Webmeetings mit 94 Teilnehmern standen Erfahrungsberichte von IT-Unternehmen, die aufgrund der Veranstaltungsabsagen in diesem Frühjahr kurzfristig Online-Alternativen zu ihren Veranstaltungen anboten. Vorgestellt wurden ein Firmen-Workshop, eine internationale Konferenz und eine digitale Messe. Bei aller Unterschiedlichkeit waren sich die Organisatoren in einem einig: Das digitale Format erfülle zwar einen Teil der Kommunikationsziele, insbesondere was die Vermittlung von Informationen anging. Deutlich zu kurz kämen jedoch Networking und persönliche Gespräche, etwa über direkte Geschäfte oder langfristige Kooperationen. Learnings gab es eine Menge, zum Beispiel, dass digitale Events auch Geld kosten, Geld etwa für das professionelle Aufzeichnen von Präsentationen, für Videotrainings, für die technischen Voraussetzungen der Live-Sessions, für mehr Personal für das Onboarding von Sprechern und Teilnehmern etc. Darüber hinaus zeigte sich, dass Live-Gespräche weniger als gedacht genutzt wurden, weil die Nutzer glaubten, ein Bot würde ihre Fragen beantworten.
Auf Messen werde man auch in Zukunft nicht verzichten, so das Credo der sich anschließenden Podiumsdiskussion "Quo vadis Messen & Events – jetzt nur noch digital?" Das persönliche Fachgespräch, die Emotionalität, die Freude an der Interaktion und am Erleben seien digital nicht zu ersetzen. Auch die Neukundengewinnung sei real deutlich leichter. Das „physische“ Format bleibe also weiterhin im Fokus, aber jetzt entstandene digitale Varianten werden weiterentwickelt.
Messen und Events haben laut der jährlich vom Bitkom durchgeführten Studie den größten Anteil an den Marketing- & Kommunikationsbudgets der ITK-Unternehmen (36%). Das durchschnittliche Marketingbudget der ITK-Unternehmen beträgt 4,4% des jeweiligen Firmenumsatzes. Die Branche erwirtschafte im vergangenen Jahr 169,6 Mrd. Euro. Die aktuelle Studie des Bitkom zu den Entwicklungen von Marketingbudgets und -maßnahmen in der ITK-Branche läuft gerade. Die Ergebnisse werden in diesem Herbst veröffentlicht.
Weitere Informationen:
www.bitkom.org/
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