Corona treibt Digitalisierung an, reale Messen und Events bleiben wichtig für den Kundenkontakt
Der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik) hat im Oktober 2020 Ergebnisse einer Studie zur Digitalisierung im B2B-Marketing herausgegeben. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurden Unternehmen zum Stellenwert digitaler Kommunikation im Marketing sowie bei der internen Organisation befragt. Online wurden von Mitte August bis Mitte September 2020 rund 450 Marketingverantwortliche in Industrieunternehmen, Dienstleistungsunternehmen, Agenturen und Messegesellschaften per Fragebogen interviewt.
Dabei gaben fast 80% der Befragten gaben an, dass die digitale Transformation schon vor der Pandemie in vielen Bereichen eine Rolle im Unternehmen spielte. In der Pandemie verstärkte sich die Notwendigkeit zur Digitalisierung: fast 60% verzeichneten starke bis sehr starke Auswirkungen im Unternehmen, bei 33% der Befragten traf dies teilweise zu. Die Unternehmen planten, neu eingesetzte digitale Tools zu einem großen Teil auch dauerhaft weiter zu nutzen.
Die Pandemie hatte laut Studie auch Auswirkungen auf die Arbeitsstrukturen und auf die Marketingstrategie der Unternehmen. So wurden bei über der Hälfte der Befragten Marketingbudgets eingeschränkt.
Knapp 75% der in der Studie befragten Industrieunternehmen gaben an, schon einmal an einer „virtuellen Messe“ oder einem vergleichbaren virtuellen Event teilgenommen zu haben. Allerdings hatte dies knapp der Hälfte nur mittelmäßig gut gefallen, knapp 17% sammelten sogar schlechte bis sehr schlechte Erfahrungen bei der Teilnahme an virtuellen Veranstaltungen.
Als Besucher an einer „virtuellen Messe“ hatten die Befragten die Kosten- und Zeitersparnis als positiv wahrgenommen. Negativ bewerteten die Besucher aber besonders häufig das fehlende haptische Erlebnis der Produkte und die fehlende persönliche Kontaktaufnahme.
Zur Zukunft digitaler Event-Formate befragt, war die große Mehrheit der Studienteilnehmer (90%) der Meinung, dass diese in Zukunft klassische Messen und Events ergänzen werden. Nur 5% teilten die Einschätzung, dass digitale Formate die realen ersetzen könnten.
Studienteilnehmer gaben auch an, die Corona-Pandemie habe die Aufrechterhaltung der externen Kommunikation teilweise erschwert. Ein Grund dafür sei unter anderem auch der Ausfall von Messen und das Fehlen des persönlichen Kontakts zu Kunden.
Weitere Themen der Studie waren neben dem Digitalisierungsgrad der befragten Unternehmen auch die Bedeutung von Social Media als Kommunikationskanal und der Einsatz neuer Technologien wie eCommerce, Augmented & Virtual Reality, Künstliche Intelligenz, Internet of Things, Cloud Computing, Online Leadgenerierung und Marketing Automation.
Abschließend wurden die Studienteilnehmer zu Chancen und Risiken der Corona-Pandemie befragt. Als Herausforderung wurden etwa der fehlende physische Kontakt, die erschwerte Kommunikation und Kollaboration mit Mitarbeitern und Kunden, Wegfall der Messen, Kostendruck sowie die allgemeine Planungsunsicherheit und erschwerte Kundenakquise angegeben. Chancen lägen aber unter anderem im starken Digitalisierungsschub, weniger Geschäftsreisen und einer allgemeinen Zeit- und Kostenersparnis.
Die Ergebnisse der Studie sind
hier erhältlich.