Liebe Leserin, lieber Leser,
Zahlen sind aus unserem Leben nicht wegzudenken: Uhrzeit, Termine, Wetter, Kalorienverbrauch, Bewegungsminuten und Kontostand. Wir messen und tracken, was das Zeug hält. Privat - und beruflich sowieso. Gemessen wird vieles, aber welche Daten sind wichtig? Und für wen? Zu diesen Fragen führten wir kürzlich ein FachForum in Berlin für unsere Mitglieder durch. In Vorträgen und Workshops ging es um die Messbarkeit von Messeerfolg. Und natürlich um den Zahlenbedarf der Messeteilnehmer, der ausstellenden Unternehmen und der Besuchenden. Am Ende eines intensiven Tages mit unglaublich engagierten Kolleginnen und Kollegen zeigt sich: Die Frage, mit welchen Kennzahlen oder KPI der USP von Messen dargestellt werden kann, treibt alle um. Ideen und Ansätze gibt es viele. Die Ideen müssen nun zusammengeführt und vor allem umgesetzt werden. Mehr dazu
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Die FKM - Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messen- und Ausstellungszahlen hat bereits Ende vergangenen Jahres einen wichtigen Schritt für die Vergleichbarkeit von Messen und digitalen Plattformen unternommen. Besucher- und Ausstellerzahlen der virtuellen Zwillinge von Messen können nun in den Zertifizierungsbericht der Messe aufgenommen werden. Onsite plus Online wird messbar. Mehr dazu
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Klar ist, dass bei Messeveranstaltern ein riesiger Schatz an Daten schlummert. Aber brauchen wir überhaupt so viele Daten? Und wie können wir diese sinnvoll nutzen? Müssen Messen sich im intermedialen Wettbewerb zum Beispiel durch Kennzahlen gegen digitale Plattformen positionieren oder ist es sinnvoller, die jeweiligen Stärken einfach zu nutzen? Denn es gibt eine Menge Dinge, die auf Messen funktionieren und nirgendwo anders. Die Corona-Zeit hat gezeigt: Messen sind mehr, als sich in Kennzahlen darstellen lässt. Emotionen und die Qualität guter Gespräche sind fast nicht messbar. Trotzdem gehören sie zur Essenz von Messen. Es gilt also, eine vernünftige Balance zu finden aus hilfreichen Kennzahlen, ohne die Einzigartigkeit der Messen klein- oder gar kaputtzurechnen. Ich bin gespannt, wie sich das Thema weiterentwickelt, welcher Bedarf sich herauskristallisiert. Denn der orientiert sich am Nutzen: Cui bono?
Ihr
Hendrik Hochheim
Leiter Bereich Messen Deutschland
10. Mai 2023
Editorial AUMA Compact 07/2023