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Ganz weit vorne: Kein Geburtstagsgeschenk!


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

2024 wird das Auslandsmesseprogramm 75 Jahre alt. Doch die Außenwirtschaftsförderung für deutsche Unternehmen wird von der Regierungskoalition zusammengekürzt wie seit Jahrzehnten nicht. Ich kann nur den Kopf schütteln. Besonders betroffen ist das Auslandsmesseprogramm. Aber auch die Förderung von jungen innovativen Unternehmen auf Messen in Deutschland lässt künftig Federn.

Die Fakten: Das Start-up-Programm hat die Regierungskoalition von 2,5 auf rund zwei Millionen Euro eingekürzt. Von den ursprünglich geplanten 43,7 Millionen Euro im Etat des Auslandsmesseprogramms sollen künftig nur noch rund 36 Millionen Euro in den Mittelstand investiert werden. Vor der Pandemie haben rund 5.500 Unternehmen unter der Dachmarke „Made in Germany“ an Auslandsmessen teilnehmen können, darunter Mittelständler, aber auch kleinere Unternehmen. Für viele ist der Gemeinschaftsstand der Einstieg in die Erfolgsgeschichte Messe.

Widersinnig ist die geplante Kürzung vor allem mit Blick auf hauseigene Studien des Wirtschaftsministeriums, die belegen, dass die Beteiligung an Auslandsmessen den Export der deutschen Wirtschaft enorm ankurbelt, was wiederum Sicherung für Produktion, Arbeitsplätze und Steuern hierzulande bedeutet. In Zahlen: 1 Steuer-Euro Investition ermöglicht rund 216 Euro Wertschöpfung (Quelle). Auf der einen Seite fordern Bundeskanzler und Wirtschaftsminister deutsche Unternehmen auf, neue Märkte und Regionen zu erschließen - doch kürzen sie auf der anderen Seite signifikant die dafür nötigen Mittel. Statt einer Kürzung müsste vielmehr ein Aufstocken dieses Programms angesagt sein. Dieses Vorgehen der Bundesregierung ist in diesen Zeiten kein Rückenwind für den Mittelstand, sondern hausgemachter Gegenwind!

Nach der Entscheidung des Parlaments, die Mittel zu kürzen, muss das Wirtschaftsministerium nun handeln. Es muss im eigenen Haushalt die Mittel umschichten, um diese Fehlentscheidung zu heilen. Wir erwarten Vorschläge, um möglichst viele der geplanten Auslandsmesse-Beteiligungen 2023 zu realisieren. Die Regierungskoalition muss schnellstens ihre Entscheidung rückgängig machen und die Programme für die kommenden Jahre stark aufstellen! Darüber habe ich zuletzt mit dem Handelsblatt und der WELT gesprochen. Tragen auch Sie unsere Forderungen weiter.

Ihr
Jörn Holtmeier
AUMA-Geschäftsführer

8. Dezember 2022,
Editorial AUMA Compact 18/2022



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