Mit dem Leitmotiv „Customer Journey“ fand am 29. und 30. Juni 2020 in Düsseldorf die Sommertagung des FAMA – Fachverband Messen und Ausstellungen statt. Nahezu 130 Teilnehmer waren im Congress Center Düsseldorf live dabei, weitere Tagungsgäste waren virtuell zugeschaltet.
Nahezu 130 Teilnehmer waren im Congress Center Düsseldorf live dabei - dem Standort der diesjährigen FAMA-Sommertagung.
Zu Beginn sprach der scheidende Düsseldorfer Messechef, Werner Dornscheidt, und betonte, Erfolg habe man als Aussteller oder Veranstalter vor allem dann, wenn man vom Medium Messe innerlich überzeugt sei und seinen Kunden Begeisterung vermittle. Über die Lage der Messewirtschaft in Corona-Zeiten diskutierten der neue Chef der Messe Düsseldorf, Wolfram Diener, der FAMA-Vorsitzende Hans-Joachim Erbel und Carola Schwennsen, Geschäftsführerin von Fachausstellungen Heckmann. Betont wurde, dass manche Messen künftig womöglich nicht mehr die bisherige Größe erreichen und die vor Ort fehlenden Aussteller und Besucher über hybride Formate angesprochen werden müssten. Passende Standardformate müssten aber vielfach noch entwickelt werden, auch entsprechende Geschäftsmodelle. Deshalb hätten reale Messen weiterhin eine zentrale Bedeutung für die Veranstalter, ebenso wie für die Live-Ansprache von Kunden durch die ausstellenden Unternehmen. Befürchtet wurde, dass der starke Konjunktureinbruch in vielen Branchen das Messegeschäft in den nächsten Monaten über Corona hinaus zusätzlich erschwere.
FAMA-Vorsitzender Hajo Erbel, CEO von Reed Exhibitions Deutschland, begrüßt die Teilnehmer der FAMA-Sommertagung.
Messen seien für die Aussteller weiterhin wichtige Treiber der Customer Journey und der Customer Experience, betonte Robert Sarcevic, Head of Fairs der Siemens AG.
Robert Sarcevic, Head of Fairs der Siemens AG, betonte in seiner Keynote, Veranstalter verkauften letztlich keine Fläche, sondern Möglichkeiten zur Kundenansprache. Daran messe sich für den Aussteller der Wert einer Beteiligung. Messen seien für die Aussteller weiterhin wichtige Treiber der Customer Journey und der Customer Experience. Er forderte die Veranstalter auf, insbesondere Prozesse zu vereinfachen, Flexibilität und Servicekultur zu zeigen und Einfluss auf die Preise lokaler Dienstleister zu nehmen.
In drei Podien wurden Fragen aus Vertrieb, Marketing und Technik vertieft. In der Vertriebsrunde wurde deutlich, wie stark die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage der Aussteller das Messegeschäft beeinflusst. Betont wurde auch, das digitale Angebote nicht verschenkt werden dürften und für Messebeteiligungen neue Paketangebote entwickelt werden müssten. Die reale Messe bleibe ein hocheffizienter Kommunikationsanker.
Der zweite Tag war geprägt durch Best-Case-Circles von Social-Media-Einsatz bei BtoB-Messen bis zur Kooperation von Hallenvermietern und Veranstaltern. Den Abschluss bildete das Thema Nachhaltigkeit, das vor der Corona-Pandemie viele Messediskussionen beherrschte, und nach Auffassung des Referenten, Dr. Ralf Utermöhlen, mittelfristig (wieder) zu einem Essential der Messebranche werden wird.
Die nächste Messe-Fachtagung des FAMA wird am 23. und 24. November 2020 in Hamburg stattfinden.
Weitere Informationen:
https://www.fama.de/tagung.html
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