2022 hat das Messegeschäft in Berlin wieder kräftig angezogen. Trotz vieler Unsicherheiten zu Beginn des Jahres hinsichtlich der Durchführbarkeit und der Resonanz auf große Präsenzveranstaltungen, kann die Messe Berlin mit mehr als 70 Messen, Kongressen und Gastveranstaltungen und 800.000 Besucherinnen und Besuchern auf ein erfolgreiches Messejahr 2022 zurückblicken.
Das ist auch wirtschaftlich von Interesse, denn Messen und Kongresse kurbeln die Wirtschaft in der Bundeshauptstadt kräftig an. Das ist das Fazit einer neuen Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung des Messe- und Kongressstandorts Berlin. Die Volkswirte der Investitionsbank Berlin (IBB) haben darin die Auswirkungen von großen Fachveranstaltungen und Messen auch auf die umliegende Wirtschaft berechnet. Ein Euro Messe- und Veranstaltungsumsatz erzeugt rund sechs Euro zusätzliche Kaufkraft in Berlin, zeigt die Studie.
Laut IBB-Studie betrug der Anteil durch Aussteller und Besucher der Messe Berlin am Berliner Bruttoinlandsprodukt 1,6 Milliarden Euro (2019). „Die Messe- und
Kongressbranche ist die Visitenkarte unserer Stadt und ein wichtiger
sowie zukunftsträchtiger Bestandteil des Wirtschaftsstandorts. Sie trägt
wesentlich zu Berlins wirtschaftlicher Dynamik bei und erweist sich als
regelrechter Motor für Beschäftigung. Umso wichtiger ist es, dass uns
der Neustart nach den starken Einschränkungen durch die Corona-Pandemie
gut gelungen ist und wir auch in den kommenden Jahren die
Weiterentwicklung der Branche stärken. Berlin hat als Stadt der
Internationalität und Innovation großes Potenzial, das wir noch besser
nutzen wollen, um uns langfristig als einer der weltweit führenden
Messestandorte zu positionieren. Die Erkenntnisse der IBB-Studie
bestärken uns in diesem Ziel“, betont Berlins Wirtschaftssenator Stephan
Schwarz.
Vor der Corona-Pandemie entfiel mit 3,5 Milliarden Euro noch insgesamt etwa ein Fünftel aller touristischen Konsumausgaben auf Messe- und Kongressgäste sowie geschäftliche Zusammenkünfte in Hotels und anderen Locations. Nach Berechnung der IBB-Volkswirte lassen sich allein auf die Gäste der Messe Berlin GmbH sowie die Ausgaben der Aussteller ein Konsumbeitrag von zusammen knapp 1,35 Milliarden Euro zurechnen. Das führte im Vor-Corona-Jahr 2019 zu einem zusätzlichen Berliner Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Zudem wurden 6.300 neue Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert. Zusammen mit den Messe-Gästen wurden so zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von rund 60 Millionen Euro generiert.
Als ein wichtiges Element für das nationale und internationale Profil der Deutschen Hauptstadt bleibe ein moderner und leistungsstarker Messeplatz unverzichtbar, so die Studie. Die Corona-Pandemie war ein harter Einschnitt, mit zunehmendem Abstand zur Pandemie werde aber deutlich, dass das Messegeschäft langfristig von der steilen digitalen Lernkurve der Corona-Jahre sogar profitieren könnte.
Download: https://www.ibb.de/media/dokumente/publikationen/volkswirtschaftliche-publikationen/berlin-aktuell/ausgaben-2022/berlin_aktuell_messewirtschaft.pdf