Die Autoren des jüngst veröffentlichten UFI-Berichts „Global Recovery Insights“ befragten 15.000 Besucher und Aussteller zu ihren Messeerwartungen. Live-Veranstaltungen würden bald wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen, schätzten bis zu 70 Prozent der Befragten ein. Die Nachfrage nach Messen hat bei Ausstellern und Besuchern global wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Es gebe keine grundsätzliche Abkehr von persönlichen Messen als Vertriebskanal. Zu diesem Ergebnis kommt der dritte Teil des Berichts „Global Recovery Insights 2021“, den der Weltmesseverband UFI und das britische Marktforschungsinstitut Explori Mitte Oktober veröffentlicht haben. An der weltweiten Umfrage im vergangenen Sommer beteiligten sich 15.000 Besucher und Aussteller, die Messebeteiligungen in über 30 Ländern repräsentieren. Die Studie ergab, dass mehr als 70 Prozent der Besucher und über 60 Prozent der Aussteller angeben, dass sie in Zukunft gleich häufig oder sogar häufiger an Messen teilnehmen wollen.
Die Auswirkungen der Pandemie auf die Kosten der Messebeteiligung waren weit weniger gravierend als befürchtet; 45 Prozent der Aussteller erwarten, dass sich die Budgets innerhalb von zwölf Monaten wieder normalisieren werden.
In früheren Studien haben die Aussteller die Besucherzahlen als entscheidenden Faktor herangezogen. Das scheint sich geändert zu haben: 86 Prozent der Aussteller gaben an, dass die Qualität der Besucher einen großen Einfluss auf ihre Entscheidung hat, in eine Messe zu investieren, während 67 Prozent die Besucherzahlen nannten. Wenn Aussteller sparen müssen, seien qualitativ hochwertige Messen davon nicht betroffen.
Der persönliche Kontakt auf der Messe bleibt der bevorzugte Kanal für das Netzwerken. Aussteller leiten keine nennenswerten Prozentsätze des Budgets in den digitalen Bereich um, obwohl dies als eine Möglichkeit gesehen wird, neue Veranstaltungen zu testen. Digitales habe zugleich das Potenzial, Inhalte zu liefern und das Publikum zu erweitern.
Im Rahmen der Studie wurde zum ersten Mal eine Gruppe befragt, die auffallend häufiger von der digitalen Teilnahme zur persönlichen Teilnahme konvertiert als die derzeitigen Besucher oder Aussteller. Diese Gruppe besteht aus leitenden Marketing-Entscheidern in den USA oder in Großbritannien, die vor der Pandemie Messen nicht als Marketing-Kanal genutzt hatten. Sie erwarten, dass digitale Veranstaltungen weiterhin Teil ihres Marketing-Mixes bleiben. Sie beabsichtigen aber, als Aussteller an den Live-Ausgaben teilzunehmen. Das deutet darauf hin, dass die digitalen Veranstaltungen, die während der Pandemie entstanden sind, neue Zielgruppen angezogen haben.
Die Budgetkürzungen seien nicht so hart wie für 2020 vorhergesagt. Es wird erwartet, dass die Ausgaben innerhalb eines durchschnittlichen Messezyklus‘ auf das Niveau von 2019 zurückkehren werden. Qualitativ hochwertige Messen würden von Kürzungen unberührt bleiben. Die Digitalisierung habe darüber hinaus neue Möglichkeiten eröffnet, das Publikum zu erweitern und Pessimisten von der Macht des Live-Events zu überzeugen.
Der komplette Bericht ist für Mitglieder der UFI und der US-amerikanischen Organisation der Messe- und Eventveranstalter SISO frei verfügbar. // 17.11.2021
Weitere Informationen: https://www.ufi.org/mediarelease/the-global-recovery-insights-2021-report-published-the-road-to-recovery/