Südafrika hat im Vergleich zu den südlichen Nachbarstaaten eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur einschließlich Schienennetz, Autobahnen, Flughäfen sowie Seehäfen in Durban und Kapstadt. Aus diesem Grund ist Südafrika die logistische Drehscheibe der gesamten Region. Allerdings erfordern die steigenden Ansprüche in den kommenden Jahren weitere Investitionen. Der Industrialisierungsgrad des Landes ist der höchste auf dem afrikanischen Kontinent. Insbesondere die Automobilproduktion, Nahrungsmittelherstellung, der Chemiesektor und die metallverarbeitende Industrie haben sich im Land gut etabliert. Die wachsende Mittelschicht ist wichtiger Wirtschaftsfaktor im Land. Dies wirkt sich positiv auf die Konjunktur aus, vor allem bei Konsumgütern und in der Bauwirtschaft. Zusätzlich erleichtern ein funktionierendes Finanz- und Rechtssystem den Einstieg in den Markt.
Automechanika Johannesburg - Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH Dennoch hat sich das Wachstum Südafrikas in den vergangenen Jahren abgeschwächt. Dies ist vor allem auf die politische Unsicherheit zurückzuführen. Wichtige Reformen blieben aus und Korruptionsvorwürfe innerhalb der Regierung ließen das Vertrauen der Investoren zuletzt sinken. Auch der Preisverfall von Rohstoffen und eine Dürre, die die Lebensmittelpreise anstiegen ließ, wirkten sich negativ auf das wirtschaftliche Wachstum aus.
Das Land ist in verschiedene Handelsabkommen eingebunden. Zollfreier Handel besteht unter anderem mit den Ländern der Südafrikanischen Zollunion (SACU – Southern African Customs Union) und den meisten Ländern der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC – Southern African Development Community). Seit Ende 2016 besteht ein neues
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und der SADC.
Wirtschaftsdaten Südafrika 2016/2017 (Schätzungen/Prognosen)
BIP
| 317,6 Mrd. USD (2017)
|
Einwohner
| 55,9 Mio. (2016)
|
Exporte nach Deutschland
| 6.199,9 Mio. Euro
|
Importe aus Deutschland
| 8.808,6 Mio. Euro
|
Quelle: Destatis, GTAI, AHK, Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft |
Rohstoffe, Kraftfahrzeuge und -teile sowie Nichteisenmetalle machen mehr als ein Drittel der Gesamtausfuhren Südafrikas aus. Hauptabnehmerländer südafrikanischer Güter waren in 2016 China (9,2%), die USA (7,4%) und Deutschland (7,1%). Mehrheitlich eingeführt werden Maschinen, Elektronik und Erdöl. In 2016 waren Südafrikas Hauptlieferländer China (18,1%) gefolgt von Deutschland (11,8%) und den USA (6,7%)