Jede Woche lädt die Matchmaking-Agentur bizztech Führungskräfte ein und analysiert im Gespräch "bizztalk" Trends bei technologischen Veränderungen und Learnings aus Unternehmungen. Aktuell geht es vor allem um die Zukunft von Veranstaltungen, denn aufgrund des Lockdowns werden seit 2020 viele Messen, Schulungen und Kongresse digital veranstaltet. Thema am 27. Januar 2021 war der AUMA als Verband der deutschen Messewirtschaft. Dirk Schmidt, CEO von bizztech, und Vanessa Tilburg, VirtualXperience Consultant von bizztech, sprachen mit Sylvia Kanitz, Marketing-Referentin im AUMA.
Die AUMA-Mitarbeiterin stellte den Messeverband vor, seine Struktur und Leistungen für die Messebranche, die in Deutschland in Vorcorona-Zeit jährlich für Produktionseffekte von 28 Mrd. Euro sorgte und 230.000 Arbeitsplätze generierte. Der Lockdown im Frühjahr 2020 und im Winter 2020/21 aber hat das Veranstaltungsgeschäft zum Erliegen gebracht, in 2020 wurden 70% der geplanten Messen abgesagt, aber auch für 2021 wurden bereits 110 Messen verschoben und abgesagt. Dass der gesamten Branche über so lange Zeit der Stecker gezogen wurde, führte beim AUMA, berichtete Sylvia Kanitz, zu einer deutlich verstärkten politischen Kommunikation. Zum einen müssen Politik und behördliche Entscheider über die Abgrenzung von Messen und Geschäftsveranstaltungen gegenüber Freizeitveranstaltungen wie Jahrmärkte, Sport- oder Volksfeste informiert werden. Zum anderen bewertet der AUMA behördliche Vorgaben für seine Mitglieder und kommuniziert als Branchensprecher die Maßnahmen der Messeveranstalter, sichere Messen in Corona-Zeiten durchführen zu können.
Die Messegesellschaften in Deutschland, berichtete Sylvia Kanitz weiter, führen seit 2020 einige ihrer Weltleitmessen virtuell durch, als Plattformen für Produkt- und Firmenpräsentationen, Vorträge und Diskussionen. Die gewonnenen Erfahrungen mit dem Medium und das Ausbilden neuer Gewohnheiten werde das Veranstaltungsbusiness langfristig prägen, wurde im Gespräch deutlich. So haben virtuelle Messen gegenwärtig eine wichtige Funktion, um Kundenkontakte aufrechtzuerhalten und Informationen zu vermitteln. Dennoch ist kaum vorstellbar, dass rein digitale Varianten eine vollwertige Alternative zu physischen Messen werden können. Denn die fehlenden Geschäftserfolge auf digitalen Events müssten dann durch zusätzlichen Einsatz anderer Instrumente erreicht werden. Als Egänzung zu physischen Messen werden die virtuellen Präsentationen aber auch in der Messewirtschaft ihre Berechtigung haben. // 10.02.2021
Bizztalk 27. Januar 2021:
https://www.youtube.com/watch?v=uWHcWKVNLjE&feature=youtu.be