Digitale Plattformen von Fachmessen ergänzen Live-Veranstaltung
Das Internet und digitalisierte Prozesse sind aus Leben nicht mehr wegzudenken. Während der Corona-Pandemie haben viele Messeveranstalter für abgesagte Messen digitale Plattformen entwickelt. Seit dem Ende der Pandemie-Beschränkungen gibt es keine Nachfrage mehr für digitale Messen. Studien belegen, dass über ein Drittel der ausstellenden Unternehmen (35 Prozent) während der Pandemie in keiner Weise in der Lage war, die Vorteile von Messeteilnahmen durch andere Marketinginstrumente zu ersetzen. Etabliert haben sich derweil digitale Plattformen von Fachmessen, die parallel zur Live-Veranstaltung angeboten werden. Sie können ein erster Einstieg sein und Teilnahme ermöglichen, wenn die Reise zum Branchentreff nicht möglich ist. Es geht nicht darum, die Messe zu digitalisieren, sondern das Beste aus Digitalem und Präsenz zusammenzuführen. Digitales findet nicht zwangsläufig parallel zur Messe statt, sondern auch davor und danach.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen zweieinhalbjährigen Messeverbote haben tiefe Spuren in der deutschen Messewirtschaft hinterlassen: fast 670 gestrichene Messen seit März 2020, bis zu 87 Prozent weniger ausstellende Unternehmen und Besucher auf den wenigen veranstalteten Messen zwischen den Lockdowns sowie mehr als 60 Milliarden Euro gesamtwirtschaftliches Minus und rund zehn Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen. Das ist die Schlussrechnung der Branche zum Auslaufen der Corona-Normen im Infektionsschutzgesetz im April 2022. In der Hochphase der Pandemie konnten bis zu 180.000 Arbeitsplätze in der Branche nur noch durch Kurzarbeit gesichert werden.
Künstliche Intelligenz: Mehr Chancen als Risiken für Messeveranstalter
Künstliche Intelligenz ist die technologische Entwicklung, die neben Robotik sowie Augmented und Virtual Reality die Messebranche am meisten beeinflussen wird. Chance oder Risiko? Für die Messeveranstalter stehen die Chancen im Vordergrund: Bereits jetzt nutzen gut 56 Prozent der Messeveranstalter in Deutschland KI-Anwendungen – fast schon selbstverständlich – in ihren Arbeitsbereichen, zeigt der AUMA-Veranstalter-Ausblick 2024/2025. Textgeneratoren, Chatbots, virtuelle Assistenten zählen dazu sowie Anwendungen für Marketing-Automation und Datenanalyse. Die Messeteams benötigen nun neue Kompetenzen. Das wird sich perspektivisch auf Ausbildungsinhalte der nachwachsenden Fachkräfte auswirken. Wie in vielen Wirtschaftszweigen wächst der Bedarf der Messewirtschaft, in entsprechende Technologien, Weiterbildung und Personal zu investieren.
Der AUMA diskutiert das Thema KI unter verschiedenen Perspektiven auf Veranstaltungen im Mitgliederkreis. Zum einen geht es um den Nutzen von KI-Tools in der Kommunikation, zum anderen um die rechtlichen Rahmenbedingungen.