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30. April 2013Recht

Visastatistik der Bundesregierung

​​​Im Rahmen einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE hat die Bundesregierung im März 2013 umfangreiche Informationen und Daten zur Visaerteilungspraxis Deutschlands veröffentlicht: Die deutschen Auslandsvertretungen haben im Jahr 2012 insgesamt über zwei Millionen Visa-Anträge bearbeitet. Die meisten Visa wurden erteilt in Russland (409.719, davon allein 259.167 in Moskau), China (255.928), der Türkei (171.979) und Indien (112.325).

Dabei ist die Zahl der erteilten Visa mit ein- oder mehrjähriger Dauer von 237.953 im Jahr 2011 auf 326.069 im Jahr 2012 gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung von 37% und einem Anteil von über 18% am Gesamtvisaaufkommen. Grundsätzlich werden die vom EU-Visakodex geforderten maximal zwei Wochen Wartezeit für eine Terminvergabe zur Antragstellung von den deutschen Konsularabteilungen eingehalten. Gegenwärtig liegen, meldet die Bundesregierung, die Wartezeiten für eine Terminvergabe zur Antragstellung nur in den Visastellen in Jekaterinburg, Kairo, London, Manila, Moskau, Shanghai und Tiflis bei über zwei Wochen.

Einige Auslandsvertretungen nehmen von den Antragstellern frankierte und adressierte Umschläge von Kurierdiensten entgegen, in denen sie den visierten Pass zurücksenden, um dem Antragsteller die An- und Abfahrt zur Abholung zu ersparen. Die Erfahrungen mit der Auslagerung von Aufgaben an externe Dienstleister sind positiv. Die Auslagerung erhöhe, so die Bundesregierung, die Kundenfreundlichkeit des Visumverfahrens: Die Antragseinreichung muss nicht mehr persönlich erfolgen, sondern kann von einem Boten oder Bevollmächtigten und teilweise sogar postalisch erledigt werden, sofern nicht Fingerabdrücke des Antragstellers erfasst werden müssen.

Die Dienstleister haben die Vorgabe, alle Anträge innerhalb von zwei Arbeitstagen anzunehmen. Externe Dienstleister bieten zudem flexiblere Öffnungszeiten (Samstag). In einigen Ländern werden zusätzliche Annahmezentren an Orten ohne Visastelle angeboten (Türkei, China, Saudi-Arabien sowie in Kürze auch in Russland und der Ukraine). Im Sommer 2013 sollen darüber hinaus die Konsularbereiche der Auslandsvertretungen um zusätzlich 29 Beamte und 20 Ortskräfte verstärkt werden, um Wartezeiten weiter zu reduzieren. Die Bundesregierung hat zudem einen tabellarischen Überblick über Wartezeiten an den deutschen Auslandsvertretungen in den 20 wichtigsten Herkunftsländern herausgegeben.   




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