Zum vierten Mal begeht die internationale Messewirtschaft den Global Exhibitions Day. Initiator des weltweiten Aktionstages am 5. Juni 2019 ist der Messeweltverband UFI. Der Fokus in diesem Jahr liegt auf den globalen wirtschaftlichen Wirkungen von Messen und ihren Beitrag zum Schutz der Ressourcen.
Messen - eine globale Branche
In fast jedem Land der
Welt finden Messen statt. Von Chile bis China, von Finnland bis
Australien. Aber auch viele einzelne Messen haben globale Bedeutung,
dank hoher Internationalität auf Aussteller- und Besucherseite. Fast zwei Drittel der globalen Leitmessen der verschiedenen Branchen finden in Deutschland statt. Damit ist der Messeplatz Deutschland die weltweite Nr. 1 bei der Durchführung internationaler Messen.
ausländische aussteller auf deutschen messen
Rund 60% der Aussteller auf deutschen Messen kommen aus dem Ausland, und keineswegs nur aus Europa. Von insgesamt 195.000 Ausstellern aus dem In- und Ausland im Jahr 2018 kamen 47.000 (= 24%) aus Übersee. Das bietet Besuchern deutscher Messen Zugang zum Weltangebot ihrer Branchen.
deutsche aussteller im Ausland
Die Exportstärke der deutschen Wirtschaft steht in engem Zusammenhang mit den Auslandsmessebeteiligungen der deutschen Wirtschaft. Die Präsenz deutscher Firmen auf Auslandsmessen wächst dementsprechend seit Jahren. Inzwischen sind 40% der Unternehmen, die im Inland ausstellen, auch auf Messen im Ausland vertreten (2000: 28%).
ausländische besucher auf deutschen messen
Über 30% der Besucher deutscher Messen kommen aus dem Ausland, und zwar nicht nur aus Europa. Von insgesamt 9,6 Mio. Besuchern aus dem In- und Ausland im Jahr 2018 kamen rund 650.000 aus Ländern außerhalb Europas. Das ermöglicht Ausstellern deutscher Messen Zugang zur weltweiten Nachfrage in ihren Branchen.
Messen - der Nachhaltigkeit verpflichtet
Auch wenn Messen unter Zeitdruck stattfinden - nachhaltiges Handeln kommt dabei nicht zu kurz. So haben sich viele Messeveranstalter verpflichtet, den Umweltschutz auf Messen zu beachten. Dazu gehörten Abfallvermeidung, Wertstoffrückführung, Wiederverwertung und Deponierung. Dazu kommt, dass viele Unternehmen auf der Ausstellerseite sich heute unabhängig von ihrer Messebeteiligung zur Nachhaltigkeit verpflichten. Aber Messen haben schließlich schon deswegen eine gute Ökobilanz, weil sie dazu beitragen, Millionen mit Reisen verbundene Einzeltermine zu vermeiden.
günstigere umweltbilanz dank niedrigerem reiseaufwand
Mit Messen kann man Zielgruppen aus verschiedensten Regionen gleichzeitig erreichen. Während einer Messe mit 100.000 Besuchern und 1.000 Ausstellern finden
innerhalb weniger Tage durchschnittlich ein bis zwei Millionen Gespräche
statt. Was wäre eine qualitativ gleichwertige Alternative? Die
gleichen Gespräche müssten an verschiedensten Standorten mit entsprechend hohem
Reiseaufwand der Gesprächspartner geführt würden. Diese Reisen, die dank Messen vermieden werden, hätten deutlich höhere Emissionen als die gesamten Emissionen einer Messedurchführung.
nachhaltigkeitstheorie des "Drei-säulen-modells"
Die deutsche Messewirtschaft orientiert sich zur Erreichung umfassender Nachhaltigkeit am sogenannten „Drei-Säulen-Modell“. Nachhaltige Entwicklung erfordert danach das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen.
Ein ökologisches Ziel ist die Einsparung von Ressourcen. Das kann im Standbaubereich sein, das kann aber auch Strom, Wärme und Wasserverbrauch betreffen. Teilweise bietet sich sogar die Möglichkeit, Energie zu gewinnen, etwa durch Photovoltaikanlagen auf den Messehallendächern oder Blockheizkraftwerke u. ä. Investitionen in energiesparende Beleuchtung, Belüftung und Kühlung zahlen sich nach einer gewissen Zeit in ökonomischer Hinsicht für das Unternehmen positiv aus. Materialeinsparung wirkt sich überdies gleichermaßen auf Ressourcen- wie auf Budgetschonung aus.
Mit sozialen Maßnahmen wie Sponsoring von lokalen gemeinnützigen Einrichtungen, Engagement im Kulturbereich der Stadt, Vermeidung von Geräuschemissionen etc. wird eine größere Akzeptanz in der Umgebung erreicht. Regelmäßige Mitarbeiterschulungen führen zu einer höheren Zufriedenheit der Belegschaft.