Für das laufende Jahr stehen 112 Messen für den Investitionsgüterbereich im deutschen Messekalender und damit deutlich mehr als vor Corona. Dazu zählen im Frühjahr die Fruit Logistica, die Anuga FoodTec, die Intersolar Europe - Messe für erneuerbare Energien und die HANNOVER MESSE. Die Messegesellschaften berichten von guten Buchungszahlen. „Zwei Jahre Auszeit für Messen während Corona haben die Industrie-Unternehmen belastet, weil ihre Branchenschauen fehlten. Die aktuellen Buchungen zeigen uns, dass Messen mit ihren innovativen Konzepten wieder zu neuer Stärke auflaufen,“ so Hendrik Hochheim, Leiter Messen Deutschland im AUMA.
Messen werden von der
Wirtschaft gebraucht: Das geht auch aus einer aktuellen Umfrage des DIHK
unter 2.700 exportorientierten Unternehmen hervor. Mehr als die Hälfte
berichtete, dass sie der Ausfall von Messen wirtschaftlich negativ
beeinflusst hat.„Vor der Pandemie
entwickelten sich alle Messe-Kennzahlen der Industriemessen stetig nach
oben, getrieben vor allem durch Aussteller und Besucher aus dem
Ausland“, so Hochheim weiter. So fanden bis zur Corona-Pandemie jährlich
knapp 100 Messen für diesen Sektor statt, mit steigender Tendenz: plus 4
Prozent bei Ausstellern, plus 14 und 17 Prozent bei Besuchern und
Standfläche. Während der Corona-Pandemie konnte davon nur ein Bruchteil
durchgeführt werden: 2020 fanden 16 Industrieschauen statt, 2021 waren
es immerhin schon 32.
Allerdings sei absehbar, dass die Investitionsgütermessen das hohe Vor-Corona-Niveau so bald nicht erreichen werden. Zwei Jahre mit Messeverboten, Reiserestriktionen und sich ständig ändernden Regelungen haben Aussteller und Besucher massiv verunsichert. „Durch die lange Vorplanungszeit entscheiden die Aussteller jetzt über ihre Messebeteiligungen im Rest des Jahres. Gibt es endlich Planungssicherheit, rechnen wir auf mittlere Sicht damit, dass sich die Messen erholen werden“, ergänzte Hochheim. Unsicherheiten bergen jedoch die weitere Entwicklung der Pandemie und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.