Seminar gab Ausblick auf Digitalisierung der Messewirtschaft
„Engine of Change – Unleash Digital Potential to Drive Innovation and Sales“ – unter diesem Motto kamen vom 4. bis 6. Juli rund 50 Teilnehmer aus zehn verschiedenen Ländern zur International Summer University 2018 (ISU) in Köln zusammen. Die Experten - darunter namhafte Wissenschaftler und Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft - tauschten sich auf dem englisch-sprachigen Kongress über die digitale Zukunft der Messewirtschaft aus. Mit einer Mischung aus Vorträgen, Workshops und Best-Practice-Beispielen standen dabei verschiedene Aspekte der Digitalisierung im Fokus, etwa: Wie beeinflusst die Digitalisierung aus wirtschaftlicher Sicht die Entwicklung von Innovation? Und wie gehen andere Branchen mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung um?
Teilnehmer der International Summer University 2018: (v.l.) Marc Meinighaus (Schenker Deutschland AG), Klaus Friedrich Meier (Converve GmbH), Dr. Christian Glasmacher (Koelnmesse), Michael Schulz (Universität zu Köln), Kai Hattendorf (UFI-Geschäftsführer), Holger Friesz (Ungerboeck Systems International GmbH) und Jun.-Prof. Dr. Martin Paul Fritze (Universität zu Köln) - Foto: Koelnmesse
Am ersten Tag des Sommer-Seminars gaben Angesehene und hochkarätige Referenten ihre Erkenntnisse und Einsichten zum Thema Digitalisierung an die Teilnehmer weiter, u.a.: Prof. Dr. Andreas Eisingerich vom Imperial College London, der neueste wissenschaftliche Erkenntnisse präsentierte, wie man in einer zunehmend digitalisierten Marktumgebung erfolgreich und gezielt Kunden bindet. Kathleen Schröter, Head of Marketing & Communications am Fraunhofer Heinrich Hertz Institute, Managerin des dortigen 3IT – Innovation Center for Immersive Image Technology und Gewinnerin des Distinguished Leadership Award hielt den Vortrag „VR/AR in the exhibition industry – where is the value, where is the money?“ Darin vermittelte sie den Teilnehmern das Potential von „Augmented“ und „Virtual Reality“ an Beispielen von echten Anwendungen.
Die Sorge, dass die Digitalisierung das Format Messe abschaffen könnte, treibt die Branche seit Bestehen des Internets um. Wie der Fortbestand von Messen im Zeitalter der Digitalisierung gesichert werden kann, ohne sich durch den Einsatz innovativer und digitaler Medien und Instrumente selbst abzuschaffen, zeigte Guido Mamczur in seinem Vortrag „Protect me from what I want: the digital diet“. Guido Mamczur ist Geschaftsführer der D’art Design Gruppe und seit mehr als 25 Jahren Experte für multisensuale Markeninszenierung. Mit seinem Team kreiiert er Markenwelten, zum Beispiel für adidas, Reebok, AEG, BMW oder Mercedes Benz.
Robbie Bouschery, Managing Director Jolly Roger UG und Mit-Erfinder des erfolgreichen Pirate Summit, bei dem Start-ups und Investoren zusammengebracht werden, zeigte in seinem Vortrag auf, wie „In-person networking- how to create meaningful matchmaking through digital tools“ funktioniert.
An Tag zwei wurden die Auswirkungen auf die Praxis diskutiert und in Workshops eigene Ideen erarbeitet. Hier gab u.a. Eddie Choi, Managing Partner, Mills Design (Singapore) wertvolle Einblicke durch seinen Vortrag „Value goes first, business comes after – Why value-exchange is more important than sales“. Der dazugehörige Workshop am Nachmittag wurde ebenfalls von Eddie Choi moderiert. Am dritten Tag wurde anhand von Best Practice Beispielen analysiert, wie andere Branchen mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung umgehen.
Die gute Mischung aus wissenschaftlichen und theoretischen Erkenntnissen, Fallstudien aus der Praxis, die Arbeit in gemeinsamen Workshops und die internationale Zusammensetzung der Teilnehmer machte die ISU - auch im zehnten Jahr ihres Bestehens - zu einer hoch attraktiven Veranstaltung in der Branche.
Über die International Summer University
Die International Summer University wird vom Institut für Messewirtschaft der Universität zu Köln in Kooperation mit der UFI (Global Association of the Exhibition Industry) und der Koelnmesse organisiert und durchgeführt. Der AUMA unterstützt diese Veranstaltung seit Beginn.
Konferenzsprache der ISU ist Englisch. Zielgruppe dieser dreitägigen Bildungsplattform sind Mitarbeiter aus dem mittleren und oberen Management der Messe- und Veranstaltungsbranche, die hier die Möglichkeit haben, sich mit Fachleuten und Wissenschaftlern aber auch untereinander auszutauschen.