Welche Bedeutung haben zukünftig Effizienz und Emotionen auf Messen für die beteiligten Besucher, Aussteller, Messeveranstalter und Dienstleister? Zu diesem Thema veranstalteten am 19. Februar 2020 der AUMA und der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik) einen Messe-Workshop für Mitgliedsunternehmen des bvik und weitere Interessierte.
In welchem Rahmen wird künftig über neue Produkte diskutiert? Harald Kötter, AUMA, sprach über neue Messeformate. Was ist zu tun, um Messebeteiligungen zukunftsfähig und erfolgreich zu gestalten? Zum Austausch darüber fanden sich am Rande der bautec bei der Messe Berlin interessierte Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus ausstellenden Unternehmen, Messegesellschaften und Dienstleistern für einen Vormittag zusammen. Nach einer Begrüßung durch Michaela-Susan Pollok vom bvik, der seinen Mitgliedern regelmäßig Veranstaltungen und Messerundgänge in verschiedenen Städten anbietet, startete der Workshop mit zwei Impulsvorträgen vom AUMA.
Harald Kötter, Geschäftsbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Messen Deutschland im AUMA, stellte unter der Überschrift "Ein Fossil auf dem Weg in die Zukunft – Trends und Spekulationen" den Kern jeder Messe heraus, der sich über Jahrhunderte erhalten habe: den Dialog über ein anwesendes Produkt. Trends bei Messeformaten seien heute etwa das Zusammenwirken von Messen und Kongressen oder Messen als Bestandteile größerer Events. Die Formate klassischer Branchenmessen und kleinerer Spezialmessen entwickelten sich derzeit parallel zueinander gut und sorgten für die Abdeckung spezifischer Bedürfnisse auf seiten der Wirtschaft. Bei den Standformaten der Aussteller zeichne sich ein Trend zu mehr Flächen für Kommunikation statt für Produkt-Präsentationen ab. Ergänzt würde diese außerdem durch mehr digitale Elemente wie VR und AR. Harald Kötter fasste zusammen, dass das Messeformat der Zukunft für jede Branche individuell erarbeitet werden müsse.
Hendrik Hochheim, Leiter des AUMA-MesseInstituts, gab anschließend einen Überblick über die Frage, was eine Messebeteiligung heute bringt. Dabei ging er auf das Vorurteil ein, dass Messen teuer und nicht effizient seien. Er beleuchtete verschiedene Kriterien für Messe-Erfolg und Methoden zur Nutzenmessung. Wichtig sei vor allem die Definition von Messezielen, anhand derer eine Kosten-Nutzen-Analyse erst möglich sei. Hendrik Hochheim verwies auf Ergebnisse aus der Umfrage AUMA MesseTrend, die jährlich unter ausstellenden Unternehmen in Deutschland durchgeführt wird. Diese zeigten die anhaltend hohe Bedeutung von Messen im Marketingmix. Er schloss seinen Vortrag mit Praxistipps ab und stellte dazu die AUMA-Toolbox und die kostenlose digitale Anwendung MesseNutzenCheck vor.
Nach den Impulsvorträgen erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam mit erfahrenen Messetrainern und AUMA-Mitarbeitern, welchen Beitrag Aussteller, Besucher, Veranstalter und Dienstleister an erfolgreichen Messen der Zukunft haben. Dazu wurde an Thementischen aus den Perspektiven der beteiligten Messe-Akteure Bedürfnisse, Anforderungen und Wünsche zusammengetragen. Nach den Sessions trugen die Messe-Consulter Hans-Jörg Klecha (it's fair Agentur, Düsseldorf), Thomas Starke (Concept and Sales, Fürth), Lars Lockemann und Anna-Katharina Esche (fair concept GmbH, Oberschleißheim), die Beiträge und Ideen vor dem Plenum vor. In einer zweiten Diskussionsrunde ging es anschließend darum, wie der AUMA als Dachverband der Messewirtschaft die Akteure jeweils bei der Effizienzsteigerung von Messebeteiligungen unterstützen kann. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wird in Kürze als AUMA Dokumentation veröffentlicht.
Der bvik hat zur Veranstaltung eine Zusammenfassung und eine Bildergalerie veröffentlicht (Messerundgang auf der bautec).