Problem nicht Deep Fakes, sondern Cheap Fakes
Um Künstliche Intelligenz und ihre Möglichkeiten in der digitalen Kommunikation ging es auf dem MesseForum SocialMedia, das der Messeverband AUMA am 30. September und 1. Oktober in Berlin organisierte. Rund 40 SocialMedia-Managerinnen und Kommunikationsexperten aus der Messewirtschaft beteiligten sich an der Mitgliederveranstaltung des Verbandes.
In seiner Keynote sprach Kai Heddergott, Experte für digitale Kommunikation, über das Thema „Messe zwischen KI und authentischen Erlebnissen - Liegt die Zukunft der Messekommunikation in Social Intelligence?“ Er sprach über den Wandel in der digitalen Welt, der sich etwa alle 15 Jahre vollzieht – vom Computer über das Internet, Social Media bis hin zum aktuellen Dauerthema: Künstliche Intelligenz. Die Plattformen Tiktok und Snapchat seien Trends, die auch die Strategen der Wirtschaftskommunikation beschäftigen. Der nächste Schub werde technologisch sein, etwa durch Quantencomputer, so der Digitalexperte.
Mit vielen Beispielen von KI-Tools belegte Heddergott die hoch-effizienten, aber auch extrem manipulativen Möglichkeiten der künstlichen Bild- und Videobearbeitung. Blitzschnell ausgewertete radiologische Bilder stehen künstlich erstellten Minivideos gegenüber, die von echten Filmen nicht zu unterscheiden sind. Ein Problem seien aber nicht die komplexen Deep Fakes, sondern die einfachen Cheap Fakes, die durch generative KI und Suchmaschinen unterstützt werden. Interessante KI-Tools für die Arbeit von SocialMedia-Experten seien zum Beispiel Social Listening-Tools, die Wortführer in Communities identifizieren und die Kommunikation ausrichten können.
Wichtig für die Praxis bleibe eine gesteuerte Social Media-Arbeit: Mit der Methodik SCALE lassen sich strategische Parameter clustern: Select: Zielgruppenspezifische Kanäle identifizieren / Create: Content Creation / Activate: Engagement und Interaktion fördern / Learn: Datenanalysierte Insights gewinnen, statt Excellisten zu füllen / Evolve: Strategie kontinuierlich anpassen.