Vereinigte Arabische Emirate erstes arabisches Land ohne EU-Visumspflicht
Die EU und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben am 06.05.2015 in Brüssel ein Visa-Abkommen unterzeichnet. Ab sofort können Bürger der VAE ohne Visum für maximal 90 Tage innerhalb von 180 Tagen in den Schengenraum einreisen – das Gleiche gilt umgekehrt. Reisewillige müssen in Besitz eines gültigen Reisepasses sein und dürfen nicht mit dem Ziel einreisen, im Zielland eine bezahlte Tätigkeit auszuüben oder eine Dienstleistung zu erbringen. Für Geschäftsreisende – also auch Messebesucher und Aussteller – gilt diese Einschränkung allerdings nicht. Das Abkommen muss noch vom Europäischen Parlament bestätigt werden, wird aber bereits ab dem Tag der Unterzeichnung vorläufig angewandt.
Jährlich wurden nach Auskunft des Auswärtigen Amts in der Botschaft in Abu Dhabi und dem Generalkonsulat in Dubai insgesamt über 63.000 Visa erteilt. Jedes Jahr reisen rund 10.000 Unternehmensvertreter aus den VAE nach Deutschland, um als Aussteller oder Besucher an deutschen Messen teilzunehmen. Die VAE rangierten bisher bei den Ausstellerzahlen der visapflichtigen Länder auf Platz 7 und bei den Besucherzahlen auf Platz 6 und gehören damit zu einem für die Internationalität des Messeplatzes Deutschland wichtigen Standort. Durch das Visa-Abkommen wird sich der Handel der EU mit den VAE, der zur Zeit einen Umfang von über 45 Milliarden Euro hat, voraussichtlich weiter intensivieren und sich damit auch die Beteiligungen an deutschen Messen erhöhen.
Gemäß den EU-Verträgen beigefügten Protokollen werden Irland und das Vereinigte Königreich nicht zur Anwendung dieses Abkommens verpflichtet sein. Die Visaregelung für Reisen in diese beiden Mitgliedstaaten unterliegt weiterhin ihren einzelstaatlichen Rechtsvorschriften.