Kennzahlen der Messewirtschaft
In Wirtschaft und Gesellschaft gibt es so viele neue Themen, auch kontroverse, und dafür braucht es dringend den Austausch, Plattformen, auf denen erklärt und diskutiert wird. Messen sind einer dieser wichtigen Treffpunkte. Sie sind essentiell, um den Wandel voranzubringen.
Ausblick 2025
2025 sind mehr als 310 Messen in Deutschland geplant – davon mehr als 160 nationale oder internationale Leitmessen der Wirtschaftszweige. Den hohen Stellenwert von Messen belegt die aktuelle AUMA-Befragung unter 400 ausstellenden Unternehmen, der AUMA-Aussteller-Ausblick 2025/26. Mehr als drei Viertel der Befragten wollen in diesem und dem nächsten Jahr genauso viele oder mehr Messebeteiligungen durchführen. Der anhaltende Mix aus Rezession, Inflation und politischen Unsicherheiten sorgt jedoch für zunehmende Dynamik bei der Entscheidung für die Teilnahme an Messen.
Rückblick 2024
Die deutsche Messewirtschaft hat im Jahr 2024 deutlich an Dynamik gewonnen. Alle zentralen Kennzahlen verzeichnen ein klares Wachstum gegenüber den jeweiligen Vorveranstaltungen. Insgesamt fanden im vergangenen Jahr 322 Messen statt – darunter 176 internationale und nationale sowie 138 regionale Veranstaltungen. Acht Messen feierten 2024 ihre Premiere, mit Themen wie IT & Digitalisierung, Finanzwirtschaft, Logistik und Genussmittel.
Rund 70 Messeplätze in Deutschland boten mehr als 204.000 ausstellenden Unternehmen eine Plattform – ein Zuwachs von 9,2 Prozent gegenüber den jeweiligen Vorveranstaltungen. Über 11,7 Millionen Besucherinnen und Besucher wurden gezählt, was einem Plus von 3,2 Prozent entspricht. Auch die belegte Standfläche stieg deutlich auf knapp 7,2 Millionen Quadratmeter (+7,2 Prozent).
Gesamtergebnis aus 2024
| Anzahl der Messen | Aussteller | Standfläche in m² | Besucher | |
| Gesamt | 322 | 204.310 | 7.158.300 | 11.737.000 |
| Internationale/ nationale Messen | 176 | 163.630 | 5.867.600 | 7.264.000 |
| Regionale Messen | 138 | 39.900 | 1.282.000 | 4.454.000 |
| Neuveranstaltungen | 8 | 780 | 8.700 | 19.000 |
Der deutsche Messemarkt
Heimat der Messe und Anziehungspunkt für die Welt: Heute gibt es gut 70 Messeplätze zwischen Husum an der Nordsee und Friedrichshafen am Bodensee, zwischen Leipzig im Osten und Essen im Westen. Hier finden eine Vielzahl der weltweiten Branchenmessen statt. Aktuell stehen in Deutschland rund 3,25 Millionen Quadratmeter Hallenfläche auf den Messegeländen zur Verfügung. Auf die 24 Messeplätze mit nationaler oder internationaler Bedeutung entfallen davon 2,78 Millionen Quadratmeter Hallenfläche. In den nächsten Jahren wird diese Hallenfläche weitgehend konstant bleiben. Vorrangig wird in Qualität, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz investiert. Außerdem stehen rund 468.000 Quadratmeter Hallenfläche auf Messeplätzen mit regional ausgerichtetem Messeprogramm zur Verfügung.
Ausstellungskapazitäten* brutto in m²
| Stadt | Halle | Freigelände |
| Hannover | 392.453 | 58.000 |
| Frankfurt/M | 391.554 | 64.326 |
| Köln | 290.000 | 100.000 |
| Düsseldorf | 262.727 | 43.000 |
| München | 200.000 | 414.000 |
| Berlin ExpoCenter City mit CityCube | 190.000 | 157.000 |
| Nürnberg | 180.000 | 50.000 |
| Stuttgart | 119.800 | 40.000 |
| Leipzig | 111.300 | 70.000 |
| Essen | 110.000 | 20.000 |
| Friedrichshafen | 87.500 | 35.500 |
| Hamburg | 87.000 | 10.000 |
| Dortmund | 63.000 | 10.000 |
| Stadt | Halle | Freigelände |
| Karlsruhe | 60.000 | 105.000 |
| Augsburg | 54.550 | 10.000 |
| Bremen | 39.000 | 100.000 |
| Berlin Estrel Congress Center (ECC) | 30.000 | |
| Event Center Messe München (MOC) | 28.765 | |
| Erfurt | 24.120 | 21.600 |
| Freiburg | 21.500 | 81.000 |
| Offenbach | 20.100 | |
| Wiesbaden | 10.000 | |
| Husum | 4.800 | 70.000 |
| Idar-Oberstein | 4.450 | 900 |
*Messegelände mit mindestens einer regelmäßig stattfindenden Veranstaltung in den AUMA-Kategorien international oder national/Stand: April 2025
Download Grafik: Messeplatz Deutschland 2025: Ausstellungskapazitäten. - In einer früheren Version war die Reihenfolge des Berlin Estrel Congress Center und der Messe Bremen leider vertauscht worden. Dieser Fehler ist hier korrigiert. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen.
Vergleich zum globalen Messemarkt: Deutschlands Rolle bei den Top-Messeplätzen
Nach Angaben des Weltmesseverbandes UFI gibt es weltweit mehr als 1.430 Messeplätze mit 43,1 Millionen Quadratmetern Hallenfläche. Mit über 500 Messeplätzen liegt Europa an der Spitze. Es folgt Asien/Pazifik mit rund 430, Nordamerika mit knapp 340, Lateinamerika mit über 80 sowie Nahost und Afrika mit mehr als 70 Messeplätzen. Weltweit gesehen gibt es im Asien- und Pazifikraum und in Europa mit 16,6 Millionen und 15,8 Millionen Quadratmetern die größten Hallenkapazitäten.
Die 176 internationalen und nationalen Messen im Vergleich zu ihren Vorveranstaltungen
Auf den 176 Messen mit internationaler oder nationaler Bedeutung in Deutschland trafen sich 163.630 ausstellende Unternehmen und 7,26 Millionen Besucherinnen und Besucher. Allein 5,86 Millionen Quadratmeter der gesamten Standfläche von 7,16 Millionen Quadratmeter entfallen auf die internationalen oder nationalen Leitmessen hierzulande.
Starkes Auslandsinteresse an deutschen Messen
Deutschland ist der führende Messeplatz in der Welt – auch mit Blick auf die hohe Internationalität auf Aussteller- und Besucherseite: Allein 2,46 Millionen Besucherinnen und Besucher kamen 2024 aus dem Ausland auf die 176 nationalen und internationalen Messen in Deutschland (34%). Konkret kamen die meisten Messebesucher in Deutschland zuletzt aus den Niederlanden (211.000), Italien (176.000), Österreich (152.000), der Schweiz (148.000) und China (120.000).
Spitze bleibt Messedeutschland auch auf Aussteller-Seite der nationalen und internationalen Messen zwischen Husum und Friedrichshafen, Essen und Leipzig: 2024 stellten insgesamt 107.370 ausländische Unternehmen auf den 176 nationalen und internationalen Messen aus. Führende Ausstellernation ist die Volksrepublik China (20.630 Unternehmen), mit einigem Abstand gefolgt von Italien (10.690), den Niederlanden (rund 5.020), der Türkei (4.920), sowie Frankreich (4.820).
Regionale Messen in Deutschland
Ein dichtes Netz regionaler Fachbesucher- und Publikumsmessen ergänzt die internationalen und nationalen Messen. Regionale Fach- und Spezialmessen sowie Freizeit- und Hobbymessen haben ihre Relevanz bewiesen. Für die Menschen vor Ort sind sie zentrale Treffpunkte, Informationsbörsen und Inspirationsquellen für alle Facetten des täglichen Lebens. Sie spiegeln Trends und Bedürfnisse wider – und zeigen Innovationen, die aus der Region für die Region entstehen.
An den 138 regionalen Veranstaltungen im Messejahr 2024 beteiligten sich knapp 40.000 ausstellende Unternehmen. Sie belegten eine Standfläche von rund 1,3 Millionen Quadratmetern und zogen etwa 4,5 Millionen Besucherinnen und Besucher an. Im Vergleich zu den jeweiligen Vorveranstaltungen ist ein leichtes Plus zu verzeichnen: die Zahl der Aussteller ist um 1,7 Prozent gestiegen. Die vermietete Standfläche ist minimal um 0,2 Prozent gewachsen. Die Besucherzahlen sind hingegen gesunken: Hier wurde ein Minus von rund 3 Prozent verzeichnet.
Nach Einschätzung des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA sind wesentlicher Grund für das Besucherminus die wiederholten Streiks bei Bahn und öffentlichem Nahverkehr, die besonders im messeintensiven ersten Quartal 2024 über 50 Veranstaltungen bundesweit beeinträchtigten. Schätzungen zufolge blieben dadurch bis zu 250.000 potenzielle Gäste fern – ein durchschnittlicher Rückgang von elf Prozent bei den betroffenen Messen im Vergleich zu den Vorjahren.
Auslandsaktivitäten der deutschen Wirtschaft
Für ihr Exportmarketing nutzt die deutsche Wirtschaft – ergänzend zu den Messebeteiligungen im Inland – in erheblichem Umfang auch ausländische Messen. Im Durchschnitt beteiligen sich deutsche Unternehmen innerhalb von zwei Jahren an zehn Messen: sechs davon in Deutschland und vier im Ausland.
Auslandsmesseprogramm
Deutsche Unternehmen, die auf Messen im Ausland ausstellen, sichern und stärken den Export deutscher Waren und Dienstleistungen. Mit seinem Auslandsmesseprogramm unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Auf Messen – vorwiegend außerhalb der EU – organisiert das BMWE die „German Pavilions“ (Gemeinschaftsstände des Bundes) unter seiner Dachmarke „made in Germany“. Der AUMA Verband der deutschen Messewirtschaft ist in die Planungen der German Pavilions eingebunden und koordiniert die Interessen der Wirtschaft gegenüber dem BMWE. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt das BMWE bei der technischen Umsetzung der Gemeinschaftsstände im Rahmen des Auslandsmesseprogramms.
Auslandsmessen der deutschen Veranstalter
Die deutschen Messegesellschaften, die Mitglied im AUMA und FAMA sind, veranstalten auf allen Kontinenten jedes Jahr über 300 eigene Messen. Oft werden dabei die in Deutschland bewährten Messekonzepte ins Ausland übertragen. Alle Kennzahlen der deutschen Auslandsmessen legten in den Jahren vor der Corona-Pandemie regelmäßig zu – abgesehen von turnusbedingten Schwankungen. Der AUMA unterstützt diese Auslandsmessen mit dem Qualitätslabel „German Trade Fair Quality Abroad“.
Downloads & Links
- AUMA-Trends 2025/2026
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